Burnout – eine Modediagnose
In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Fragen zum Thema Burnout beantworten.
Was glaubst du:
Ist Burnout eine Modediagnose oder wie so oft beschrieben "die neue Volkskrankheit"?
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Burnout - Was ist das?
Der Begriff Burnout, oder auch Burn-out geschrieben ist Englisch und bedeutet übersetzt "ausbrennen". Das Burnoutsyndrom beschreibt einen Krankheitszustand, währenddessen sich die Patienten körperlich, geistig und emotional völlig erschöpft fühlen. Der Alltag ist nur noch schwer zu bewältigen und das Leistungsvermögen kaum noch vorhanden.
Meist entwickelt sich die Krankheit sehr langsam. Es kann sich über Monate oder sogar Jahre hinweg einschleichen. Deswegen sagt man oft, dass Burnout ein schleichender Prozess ist. Der absolute Höhepunkt des Burnouts ist der Nervenzusammenbruch. Dem gehen viele Symptome voraus.
Die "Batterie" der Betroffenen ist leer.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) klassifiziert das Burnout-Syndrom nicht als eigenständige Krankheit, sondern führt es unter dem Diagnoseschlüssel Z73.0 auf. Der Abschnitt Z enthält "Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen". Demnach wäre das Burnout-Syndrom nur ein Einflussfaktor zur Erkrankung.
Aus diesem Grund greifen Mediziner häufig auf andere Diagnoseschlüssel zurück. Zum Beispiel wird oft das "Erschöpfungssyndrom" (F32.9) attestiert.
Es gibt noch weitere Definitionen. Allerdings sind diese nicht einheitlich.
Die Definition der Forscherin Ch. Maslach bezieht sich zum Beispiel eher auf die emotionale Ebene. Eine weitere Definition aus dem Wörterbuch der Psychologie wäre: "Zustände körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung nach engagiertem Einsatz für andere Menschen."
Lies gern im Artikel "Wie äußert sich Burnout" weiter.
Burnout vermeiden
Da gibt es sehr viele Möglichkeiten.
Wenn du dich schon ausgebrannt fühlst und die Symptome von Burnout an dir bemerkst, solltest du zuerst zum Arzt gehen. Dort kannst du deine Situation schildern und der Arzt kann dir gegebenenfalls Therapieempfehlungen geben.
Wenn du dir lieber selbst helfen möchtest oder vorbeugen, dass es gar nicht erst so weit kommt, dann empfehle ich dir Folgendes:
- Höre mehr auf deine innere Stimme!
- Nimm ein bisschen Gas raus und tritt öfter auf die Bremse!
- Gesunde Bewegung tut dir gut!
- Übe Entspannungstechniken!
- Mache mehr Dinge, die dir Spaß machen!
- Übe "Nein" zu sagen, bis es dir nichts mehr ausmacht und du kein schlechtes Gewissen mehr hast!
- Ernähre dich weitestgehend gesund!
- Übe, entspannter mit allen Dingen zu sein!
Was passiert, wenn man Burnout nicht behandelt?
Die Symptome würden sich massiv verschlimmern, wenn du gar nichts tun würdest und einfach so weitermachst wie bisher. Im allerschlimmsten Fall entwickelt sich ein Burnout zur Depression und Suizidgedanken könnten entstehen.
Je länger du wartest, um einen Burnout zu behandeln, desto länger dauert die Genesung. Außerdem ist die Gefahr sehr hoch, dass du nach der Genesung ein zweites Mal an Burnout erkrankst und dann eventuell gar nicht wieder in deinen Beruf zurückkehren kannst.
Verdacht auf Burnout - Was muss ich tun?
Bleibe ganz ruhig und schaue in die Liste der Symptome! Dann atme tief durch und versuche dich selbst einzuschätzen. Den Gang zum Arzt empfehle ich dir dennoch! Es ist wichtig, eine ärztliche Meinung einzuholen und gegebenenfalls krankgeschrieben zu werden.
Greife nicht gleich zu Medikamenten! Die haben immer Nebenwirkungen. Das weißt du bestimmt.
Versuche zuerst ganz einfache Methoden.
Was du aber unbedingt tun solltest:
- Rede mit deinem Partner und deiner Familie oder, wenn du allein bist, mit deiner Freundin oder einem guten Freund!
- Versuche ein bisschen kürzer zu treten! Hetze dich keinesfalls!
- Trinke ausreichend Wasser!
- Meide unbedingt Alkohol! (Alles, was deinen Körper schwächt, verstärkt Burnout-Symptome.)
Was hilft bei Burnout?
Bei diesem Krankheitsbild kann vieles helfen. Die Frage ist, wie weit du drinsteckst.
Als ich den Hörsturz im Burnout hatte, hat mir die Ernährungsumstellung sehr geholfen. Aber was ich unbedingt gebraucht habe, um keinen bleibenden Schaden davonzutragen, war die medizinische Hilfe. Ich brauchte Cortison. Ohne wäre der Hörsturz nicht geheilt.
Es kommt also auf die Symptome an! Den Gang zum Arzt kannst du dir nur sparen, wenn du dir sicher bist, dass du es noch allein schaffst, aus dieser Krise herauszukommen.
Um mich wirklich zu heilen, brauchte ich nur meine Einsicht und meinen Willen, Veränderung zu schaffen.
Was ich verändert habe:
- zuerst musste ich mir eingestehen, dass etwas nicht stimmt (Meine Familie wusste das schon längst, ich hab nur nicht gehört!)
- Neinsagen können
- ausruhen können/ mal nichts tun
- langsamer sein
- anders essen
- genießen können
- mehr Wasser trinken
- keine Schokolade essen
- mit Freude kochen
- wieder Spaß am Sport haben
- meinen Körper besser wahrnehmen
- auf meine innere Stimme wieder hören
- nicht alles ablehnen, vor allem nicht die körperliche Nähe zum Partner
- uvm.
Wie du siehst, es ist nicht nur "Ich fahre jetzt mal 3 Wochen in den Urlaub und dann ist wieder alles gut". Ich habe mir wirklich große Mühe gegeben zu erkunden, woher all das Übel kommt und warum ich mich so sehr schlecht fühle.
Burnout - Was tun als Partner?
In den meisten Fällen erkennen Partner und Familie sehr viel schneller, dass etwas mit den Betroffenen nicht stimmt.
Wichtig ist, dass du als Partner nicht aufgibst und immer wieder versuchst das Thema anzusprechen, auch wenn du glaubst, keinen Erfolg damit zu haben. Interveniere immer wieder! Suche nach Lösungen und schlage ein paar Dinge vor, die dir sinnvoll erscheinen. Ich empfehle dir, immer mitzumachen, dass der oder die Betroffene nicht allein damit konfrontiert ist und sich eventuell gleich überfordert fühlen könnte. Gerade wenn es um Neues geht, ist das besonders wichtig!
Versuche möglichst viel Ruhe zu schaffen. Sei freundlich und liebevoll. Körperliche Zuneigung kannst du anbieten, aber sei nicht enttäuscht, wenn du eine Ablehnung bekommst. In diesem Erschöpfungsgefühl ist es meistens so, dass der oder die Betroffene am liebsten mit sich allein ist, aber trotzdem immer jemand greifbar sein muss.
Das ist paradox. Ich weiß. Es ist aber wirklich so! Ich wollte eigentlich immer allein sein, nichts sehen oder hören. Ich habe mich am liebsten an andere Orte gewünscht. Dennoch wollte ich, dass jemand da ist und ich mich nicht allein fühlen muss. Mir war es am liebsten, wenn niemand gesprochen hat. Aber ich wollte die Gewissheit, dass jemand da ist, wenn ich ihn brauche.
Sollte es Auseinandersetzungen geben, versuche die gesprochenen Worte nicht persönlich zu nehmen. Meistens sind negative Äußerungen gar nicht so gemeint und auch eigentlich nicht so gewollt.
Es ist eine absolut schwere Zeit. Für alle Beteiligten.
Versuche ein Team zu bilden. Gemeinsam ist es wirklich leichter.
Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Depression?
Die Abgrenzung von Burnout und Depression ist nicht so einfach. Auch Mediziner haben damit ihre Probleme, denn die Symptome, sind sich sehr ähnlich.
ABER es gibt den einen feinen Unterschied.
Im Burnout befinden sich die Menschen in einem übermäßigen Stress (körperlich und psychisch) durch Überarbeitung. Sie haben ihre eigenen Bedürfnisse dermaßen ignoriert und so selten "Pause gemacht", dass sie sich ausgebrannt und total erschöpft fühlen.
Die Depression zeichnet sich aber, zum Zeitpunkt der Diagnose, mit einer kompletten Unlust zum Leben aus. Es bestehen oft massive Suizidgedanken.
Wer ist für Burnout anfällig?
Jeder Mensch kann einen Burnout bekommen. Laut den zahlreichen Statistiken, werden es immer mehr. Wobei wir sagen müssen, dass die Betroffenen heute früher zum Arzt gehen und eben so die Zahlen in der Statistik steigen.
Vielleicht gab es vor 10 Jahren schon genauso viele Erkrankungen wie heute. Sie waren nur nicht messbar, weil nicht so viele Betroffene zum Arzt gegangen sind.
Die Menschen, die sich meist an den Schluss stellen, die sich am liebsten um andere Menschen kümmern und ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren, werden schneller an Burnout erkranken. Menschen, die sich selbst in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen, erkranken weniger.
Und genau das ist die Aussage, um die sich diese Seite dreht. Ich möchte dir hier zeigen und mit dir üben, dich selbst in den Mittelpunkt deines Lebens zu stellen. Das ist wirklich eine Herzensangelegenheit. Denn es ist nicht schön immer wieder zu sehen, wie so viele Menschen, wie ferngesteuerte Roboter durchs Leben gehen und am Ende wohlmöglich sagen "Was war das für ein Leben? Warum hab ich nicht ... und ... gemacht?"
Wann wird Stress zu Burnout?
Stress kann recht schnell zu Burnout werden. Ich möchte aber behaupten das es eine Typfrage ist. Manchen können besser mit Stress umgehen als andere. Es ist wirklich sehr unterschiedlich.
Dazu ein paar Fragen an dich:
- Kannst du nach der Arbeit abschalten und wirklich privat sein?
- Magst du deine Arbeit?
- Hast du ein gutes Arbeitsklima?
- Genießt du deine freie Zeit?
- Kannst du Hausarbeiten liegen lassen und an die frische Luft gehen, ohne ein schlechtes Gewissen?
- Magst du dich gern mit Freunden und Bekannten treffen? Worüber redet ihr? Über privates oder wird über die Arbeit geschimpft?
Überlege dir selbst noch mehr Fragen, die dir beantworten, ob du mit deiner Arbeit so gestresst bist, dass du dein Privatleben gar nicht mehr recht lebst.
Dann gibt es aber noch andere Kriterien. Dazu ein paar Beispiele:
Burnout durch Pflege von Angehörigen
Viele Menschen haben auch zu Hause schwere Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel die Pflege eines Angehörigen. Das ist körperlich und emotional eine sehr schwere Aufgabe. Diejenigen können ihren Beruf wohl hinter sich lassen, wenn sie nach Hause kommen, aber die Pflege nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass sie keine Freizeit für sich haben. So kann es natürlich sehr schnell zum Burnout kommen.
Burnout durch körperlichen Stress
Der Stresslevel steigt auch, wenn du körperlichen Stress hast! Das bedeutet, wenn du körperliche Beschwerden hast, die andauern und du deswegen im Alltag und im Beruf eingeschränkt bist, hast du insgesamt mehr Stress, als jemand ohne körperliche Probleme. Auch dann kann der Stress schnell zu Burnout werden.
Partnerschaft und Burnout
Beziehungsstress ist auch ein Thema. Die Arbeit läuft ok, aber sie macht immer weniger Freude, weil es zu Hause einfach nicht mehr schön ist. Du kannst dich in so einem Fall nicht auf eine Sache hundertprozentig konzentrieren. Und wenn deine Gedanken und Energien zerstreut sind, macht das auch Stress. Die Vorgesetzten werden unzufrieden mit deiner Arbeit und du bekommst dort tatsächlichen Stress. Zu Hause kannst du dich deswegen nicht auf deinen Partner konzentrieren, weil du ständig an die Arbeitsstress denkst und die Diskrepanz zwischen dir und deinem Partner wird größer. Das kann dazu führen, dass sich dein Stress so sehr steigert und somit zum Burnout wird.
Burnout durch den Tod eines Angehörigen/ eines sehr guten Freundes
Der Verlust eines geliebten Menschen ist sehr schlimm. Tiefe Traurigkeit, viele negative Gefühle und Sehnsucht nach der verstorbenen Person machen sich über deine Seele und deinen Körper breit. Diese schlimmen Gefühl machen Stress. So viel seelischen Stress, dass sich dieser auch im Körper bemerkbar macht.
Der Nacken verspannt sich, die Muskeln werden hart und fest, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen sind dann auch häufig zu beobachten. Der Körper ist übersäuert und der Seele geht es gar nicht gut.
Das kann nun das i-Tüpfelchen zum Burnout sein. Das heißt, dass zuvor schon anderer Stress bestand, der Stresslevel war also schon hoch genug.
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Ich hoffe, dass auch deine Frage dabei gewesen ist und ich sie für dich gut beantwortet habe. Sollten Fragen offen geblieben sein, schreibe mir eine E-Mail.
Alles Gute für dich,
Kerstin
Hey, ich bin Kerstin und ich möchte, dass du dich in deinem Leben wohl fühlst - dass du raus kommst aus dem Stress, Burnout und der Erschöpfung. Ich wünsche dir, dass du lebst und das am besten glücklich.
Wann immer du dich bereit fühlst, starte hiermit:
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