Loslassen mit Norman
Ein Interview mit dem Autor und Blogger Norman Brenner über das Loslassen. Norman erzählt seine persönliche Geschichte des Loslassens und wie daraus dann letztendlich sein Buch "Der Weg des Wassers" entstanden ist.
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Ich hätte gern, dass du dich vorstellst und die 2 Fragen beantwortest: Wer bist du und was machst du?
Hallo Kerstin, danke für deine Einladung.
Ich bin Norman Brenner, 33 Jahre alt, Autor und Blogger aus Leidenschaft.
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich mit meinen Büchern und unter www.vernuenftig-leben.de auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt.
Wie und aus welchen Beweggründen heraus ist die Idee in dir entstanden, ein Buch zu schreiben?
Mit der Idee für das Buch „Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt“* bin ich tatsächlich einige Jahre „schwanger“ gewesen. Dazu muss ich kurz ausholen:
Mit meinem Blog „vernünftig-leben.de“ habe ich 2014 angefangen und mich seither durchgehend intensiv mit allen Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Dabei habe ich mir von Anfang an immer Notizen gemacht, wenn ich etwas bemerkenswert fand. Diese Notizen habe ich dann immer wieder für meine Blogbeiträge herangezogen. Zum Beispiel zu den Themen Liebeskummer, Selbstbewusstsein oder Gelassenheit. Irgendwann habe ich gemerkt, dass sich da eine Gemeinsamkeit bei all diesen Themen wie ein roter Faden durchzieht:
- Je mehr du an einem Partner klammerst, desto eher vertreibst du ihn damit.
- Je mehr du um dein Ansehen besorgt bist, desto unsicherer wirkst du.
- Je mehr du Stress und Sorgen unterdrückst, desto schlimmer werden sie.
Ich nenne dieses Problem allgemein „das Festhalten“. In einem der ersten Kapitel des Buches habe ich anschaulich beschrieben, warum wir uns durch dieses Festhalten selbst das Leben immer so schwer machen. Dieses Kapitel ist auch hier als Beitrag zu finden.
Die Idee kam deshalb schon ziemlich früh, diesen roten Faden und vor allem die Lösung dieses Dilemmas – das Loslassen – einmal intensiv zu verfolgen.
Den tatsächlichen Entschluss, das Buch in die Tat umzusetzen, habe ich aber erst 2017 getroffen. Da war die Idee dann irgendwie „ausgetragen“ und wollte wie von selbst aufs digitale Papier gebracht werden. Ich hatte wirklich ein unsagbares innere Bedürfnis, all diese Punkte, die ich über die Jahre zusammengetragen habe, endlich einmal zu verbinden. Ich musste im Prinzip nur noch nachgeben bzw. loslassen, wie bei einem Staudamm.
Das Thema Loslassen bewegt dich sehr. Gibt es dazu eine persönliche Geschichte?
Oh ja, da gibt es einige …
Die jüngste und wohl relevanteste Loslass-Herausforderung ist sicherlich die Scheidung von meiner Ex-Frau, die ich quasi parallel zur Entstehung des Buches durchlebt habe. Dazu aber gleich mehr.
Ich möchte zuerst sagen, dass ich kein Fan davon bin, Schicksalsschläge zu vergleichen wie Quartett-Karten. Meiner Meinung nach ist für jeden die Misere, in der er gerade steckt, am schlimmsten. Für den Einen ist es vielleicht der Tod des Partners, ein Anderer bekommt eine Krebsdiagnose und wieder ein Anderer hat dagegen „nur“ seinen Job verloren oder einen Schaden am Auto. Es gibt kein schlimm und nicht so schlimm. Jede Situation hat ihren eigenen Tiefpunkt. Deshalb denke ich, jeder von uns steht in seinem Leben immer wieder vor der großen Herausforderung, etwas oder jemanden loszulassen.
Ich persönlich wurde in meiner Kindheit schon relativ früh mit dem Tod meiner Großeltern und unseres Schäferhundes Charlie konfrontiert. Das sind so die ersten Loslass-Herausforderungen, an die ich mich erinnere und die mich bewusst geprägt haben.
Unerwiderte Liebe, meine Studienabbrüche, geplatzte Karrierevorstellungen … all das folgte danach und ist auch sicher vielen Menschen nicht fremd. Und dann kam die eben bereits erwähnte Scheidung:
Wir waren 12 Jahre zusammen, davon 3 Jahre verheiratet und hatten uns zusammen ein schönes Häuschen am Fluss gekauft und nach unseren Wünschen renoviert. All das habe ich losgelassen, weil es mich, aber auch sie, auf Dauer nicht glücklich gemacht hat. Das hat viel Überwindung, Kraft und Tränen gekostet und zu einer heftigen Wechselwirkung beim Schreiben des Buches geführt. Sicherlich ist dabei einiges an Herzblut aus dieser Erfahrung in das Buch eingeflossen. Und definitiv haben mir und meiner Ex-Frau das Schreiben und die Erkenntnisse aus dem Buch geholfen, diese Situation zu meistern.
Am Ende kann ich tatsächlich sagen, dass ich es nicht bereue und sogar zu den besten Entscheidungen meines Lebens zähle. Und genau das ist ja dieses paradoxe Prinzip, über das ich schreibe: Dass gerade das schmerzhafte und unheilvoll klingende Loslassen uns am Ende den Weg zu mehr Glück und Freude bereitet, als wir uns vorher hätten vorstellen können. So kam ich auch auf den Untertitel: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt.
Und sag mal, es war doch bestimmt nicht von vornherein geplant, dass dein Buch so umfangreich wird?
Ohje, nein.
Geplant hatte ich tatsächlich gar nichts. Das Buch umfasst in der gedruckten Variante 660 Seiten. Das ist schon eine Hausnummer, die man normalerweise eher von Fantasy-Romanen kennt und nicht von Sachbüchern.
Ich muss zugeben, dass mir tatsächlich oft Gedanken um die Länge gemacht habe, als das Manuskript wuchs. „Niemand will so ein langes Buch lesen“, „Alle guten Bücher, die du kennst, sind nur 200 Seiten lang“ … Solche Gedanken hatte ich regelmäßig. Einige Freunde und Kollegen haben mir sogar dazu geraten, das Buch lieber aufzuteilen und daraus zwei oder drei Bücher zu machen … dann könnte ich auch mehr damit verdienen. Aber auch hier habe ich meine eigene Medizin geschluckt und losgelassen. Warum sollte ich das Buch in irgendeine Norm pressen? So wie ich es aus dem Grund schreib, weil es geschrieben werden wollte, so schrieb ich es auch in der Form, wie es geschrieben werden wollte.
Das ursprüngliche Manuskript umfasste sogar über 1.000 Seiten. Ich habe da beim Überarbeiten schon einiges herausgekürzt, bis es sich komplett und stimmig anfühlte. Das war für mich immer die Hauptsache. Gerade weil das Thema so komplex ist und einfach alles mit allem zusammenhängt, wollte ich einmal alles an einem Ort bündeln und anschaulich aneinanderlegen. In erster Linie sogar einfach für mich selbst. Es war nie meine Absicht, mit dem Buch eine Menge Geld zu verdienen. Am Anfang habe ich sogar befürchtet, dass ich meine Investitionen in Layoutgestaltung, Coverdesign etc. gar nicht mehr herausbekomme.
Aber auch hier hat sich das Loslassen als der richtige Weg erwiesen. Ich bekomme bemerkenswert oft die Rückmeldung, dass das Buch zwar lang ist, sich aber gar nicht wie ein langes Buch liest, weil es kurzweilig geschrieben und in schöne Häppchen portioniert ist.
Wie lange hast du gebraucht, um all das zusammenzutragen?
Alles in allem: ca. 6 Jahre.
Die ersten konkreten Notizen sind wie gesagt schon 2014 entstanden. Bis 2017 hatte ich davon einige Hundert zusammen. Ab da habe ich dann fast genau drei Jahre damit verbracht, all das in eine logische zusammenhängende Form zu bringen, bis ich das Buch dann im April 2020 endlich veröffentlichen konnte. Zusammengerechnet also etwa 6 Jahre.
Wenn man die Zeit vor 2014 mit dazurechnet, in der ich auch schon viel zu den Themen gelesen habe und vor allem aber auch die vielen Lebenserfahrungen, die da mit eingeflossen sind, würde ich wohl eher sagen: mein halbes Leben =)
Aber selbst das ist meiner Meinung nach ein verschwindend kurzer Zeitraum, wenn man bedenkt, wie viele Jahre an Wissen und Erfahrung da mit drinstecken, die ich nicht selbst sammeln musste. Dinge, die andere Menschen bereits vor Hunderten oder Tausenden Jahren in Büchern festgehalten haben und uns zur Verfügung gestellt haben. Dafür empfinde ich wirklich große Dankbarkeit.
Ich frage mich, wie du es schaffen konntest, den Überblick zu behalten und mitten drin immer wieder auf vorherige oder spätere Abschnitte bzw. Übungen zu verweisen?
Das frage ich mich im Nachhinein ehrlich gesagt auch.
Ich weiß nur, dass es mir Spaß macht, Muster zu erkennen. Das ist eine Gabe, die eigentlich allen Menschen gemein ist. Nur einige haben eher Freude daran, Muster in Melodien zu erkennen. Andere lieben es, mit visuellen Mustern zu spielen und Kunst zu schaffen. Ich persönlich finde es sehr erfüllend, psychologische und philosophische Zusammenhänge zu erkennen. Das hat mich ja auch erst zur Idee für dieses Buch gebracht.
Während ich ein Kapitel schrieb, war es dann so, dass mir immer wieder diese Zusammenhänge in den Sinn kamen. Ich habe da keine spezielle Methode angewandt. Aber immer wenn mir so ein Zusammenhang auffiel, habe ich ihn direkt vermerkt. Das ist auch oft weit weg vom Schreibtisch passiert, beim Spazierengehen oder unter der Dusche. Dann habe ich möglichst zeitnah eine Notiz mit dem Handy gemacht.
Was mir dabei aus technischer Sicht auch geholfen hat, war das Schreibprogramm, das ich genutzt habe. Ich habe das Manuskript nicht mir Word oder einem ähnlichen Programm geschrieben, sondern mit einer Software, die mehr Fokus auf die Struktur des Textes legt: Gingko.
Mit diesem Programm schreibt man nicht einen großen zusammenhängenden Text, sondern eher einzelne Karteikarten, die man nach Belieben verschieben und gliedern kann. Das hat mir einen besseren Überblick gegeben und auch der Schreibprozess an sich fühlte sich viel natürlicher und flüssiger an. Natürlich war das erst einmal eine Umgewöhnung, aber dieses Prinzip ist viel näher an unseren natürlichen Denkprozessen, weil wir ja auch niemals logisch vom Anfang eines Themas bis zu seinem Ende durchdenken. Wir denken häppchenweise und springen immer wieder zwischendurch hin und her.
Auch hier hat mir also am Ende wieder das Loslassen vom Gewohnten und das Fließenlassen der Gedanken geholfen.
Norman, was ist dein wichtigster und bester Tipp für unsere Leser?
Du ahnst es sicher schon: Lass los 😉
Kümmere dich nicht so sehr darum, was oder wie man etwas machen sollte. Lass diese Vorstellungen los und versuche eher auf dein Bauchgefühl zu hören.
Was will der Text, das Bild, der Tanz, der Kuchen oder der Busch werden, an dem du gerade arbeitest?
Lass dich darauf ein und vertraue dem Prozess und deinem Bauchgefühl. Dann ist am Ende meist nicht nur das Ergebnis besser, sondern du hast auf jeden Fall schon einmal viel mehr Freude beim Tun.Wenn du mehr über das Loslassen erfahren möchtest, lade ich dich ein, auf meiner Seite eines der kostenfreien Kapitel zum Loslassen zu lesen.
Dort kannst du auch mein kostenloses Ebook „Weisheiten des Flusses“ herunterladen. Das war so eine Art Mini-Prototyp für „Der Weg des Wassers“ und beschreibt die wesentlichen Punkte kurz und anschaulich:
Dein Buch ist unglaublich wertvoll und ich verweise in meinen Kursen und Coachings immer wieder auf dein Buch.
Wow, danke Kerstin. Mir geht wirklich das Herz auf, wenn ich erlebe, dass und wie meine Arbeit ankommt und Menschen gefällt und hilft. Das motiviert mich unheimlich und hoffentlich hilft das Buch so auch vielen weiteren Menschen, die dadurch darauf aufmerksam werden.
Ich hoffe, dass dir das Interview gefallen hat. Hinterlasse uns gern hier unter dem Artikel einen Kommentar. Wir freuen uns über deine Zeilen.
Alles Liebe zu dir,
Deine Kerstin & Dein Norman
Hier findest du Norman
Kostenfreies Kapitel zum Loslassen: https://www.vernuenftig-leben.de/loslassen-lernen/
Kostenloses Ebook "Weisheiten des Flusses": https://www.vernuenftig-leben.de/weisheiten-des-flusses-ebook/
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Hey, ich bin Kerstin und ich möchte, dass du dich in deinem Leben wohl fühlst - dass du raus kommst aus dem Stress, Burnout und der Erschöpfung. Ich wünsche dir, dass du lebst und das am besten glücklich.
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